
Eine einheitliche Defnition, ab wann eine Stadt als Megastadt zu bezeichnen ist, gibt es nicht. Im klassischen Sinne werden Städte mit mehr als fünf Millionen Einwohnern/innen als Megastadt bezeichnet. Die UN-Defnition hingegen ordnet Städte erst mit mehr als zehn Millionen Einwohnern/innen dieser Kategorie zu. Manchmal wird die Mindestbevölkerungsdichte als ein weiteres Kriterium zur Abgrenzung aufgeführt: Megastädte weisen in diesem Sinne mehr als 2.000 Einwohner/innen pro Quadratkilometer sowie eine monozentrische Struktur (- fokussiert auf einen Bereich) aus. In einem weiteren Verständnis werden allerdings auch polyzentrische Ballungsräume einbezogen. Entsprechend würde z.B. das Ruhrgebiet mit mehr als 13 Millionen Einwohnern/innen – Europas größte megaurbane Region – als Megastadt gelten. Schätzungen gehen davon aus, bezieht man so genannte „emerging-cities“ mit ein, also jüngst aufsteigende Städte mit mehr als 5 Millionen Einwohner/innen, dass im Jahr 2015 weltweit voraussichtlich mehr als 600 Millionen Menschen in 60 Megastädten leben werden. Mehr als zwei Drittel von ihnen liegen in so genannten Schwellen- und Entwicklungsländern.
Wichtiger als diese statistischen bzw. quantitativen Abgrenzungen sind jedoch qualitative Charakteristika – wobei Megastadt nicht gleich Megastadt ist: Megastädte in Industrie-, Transformations- oder Entwicklungsländern unterscheiden sich stark voneinander. Während einige Städte eher oder ausschließlich von nationaler Relevanz sind, begrün-det sich die Bedeutung anderer Städte auf ihrer wirtschaftlichen Dominanz oder ihrer kulturellen und/oder politischen Weltgeltung. Solche Städte werden auch als „global cities“ und/oder „world cities“ bezeichnet (u.a. Tokyo, New York, London, Shanghai, Peking, Moskau, Paris...) Und doch gibt es eine Reihe oft anzutreffender Gemeinsamkeiten, die exemplarisch zu sein scheinen für das Phänomen Megastadt. Hierzu zählen: intensive Expansions-, Suburbanisierungs- und Verdichtungsprozesse, infrastrukturelle, soziale, wirtschaftliche und ökologische Überlastungserscheinungen, Diversifzierung innerstädtischer Strukturen, Zunahme informeller Ökonomien, Entstehung polarisierter und fragmentierter Gesellschaften sowie zunehmender Verlust von Steuer- und Regierbarkeit bei wachsender Informalität.
Quellen.:
www.uni-frankfurt.de/47022108/Forschung-Frankfurt_Megacities.pdf,
www2.klett.de/sixcms/list.php?page=geo_infothek&article=Infoblatt+Megast%C3%A4dte+im+%C3%9Cberblick&node=Megast%C3%A4dte,
https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/article/getFullPDF/13366