Hinweise für Lehrer/innen

Zu Arbeitsblatt 1: Strukturwandel – wenn nichts mehr bleibt, wie es war

Aufgabe 1 dient zunächst der Annäherung an das Thema „Strukturwandel im Ruhrgebiet“. Ein kurzes Brainstorming zu eigenen Assoziationen mit dieser Region soll dabei aufdecken, inwiefern das Ruhrgebiet bereits ein neues „Image“ etablieren konnte – oder wie stark die vergangene Kohle- und Stahlära noch unsere Vorstellung vom Ruhrgebiet prägt. Im weiteren Verlauf setzen sich die Schüler/innen eigenständig mit dem Strukturwandel im Ruhrgebiet auseinander – was genau ist passiert? Dabei fördert das Strukturieren von einzelnen Versatzstücken den individuellen Reflexionsprozess – welche Ereignisse bauen logisch aufeinander auf? Welche Folgen ergeben sich aus den einzelnen Entwicklungsstufen?  

Aufgabe 2 stellt die Schüler/innen vor eine realweltliche Aufgabe: die Konzeption einer Umnutzung für eine im Zuge des Strukturwandels frei gewordene Fläche. Dabei können die Schüler/innen selbst erfahren, wie anspruchsvoll es ist, unterschiedliche Ansprüche und Notwendigkeiten unter einen Hut zu bekommen: Einnahmen für die Region zu generieren und kaufkräftige Bürger/innen anzulocken, eine riesige Fläche auch optisch ansprechend zu gestalten, das Schicksal der Anwohner/innen mit zu bedenken, die durch den Strukturwandel fast kollektiv in die Arbeitslosigkeit geraten sind und die zerstörte Natur zu regenerieren. Damit stehen die Schüler/innen vor einer Paradeaufgabe nachhaltiger Stadtentwicklung: Wie können Regionen so entwickelt werden, dass sie sowohl in sozialer, als auch in ökonomischer, ökologischer und kultureller Hinsicht zukunftsfähig werden?  

Methodisch didaktische Anmerkungen:

Das Brainstorming kann zum Einstieg im Plenum stattfinden. Dabei können die genannten Begriffe zur Veranschaulichung an der Tafel notiert werden. An dieser Stelle sollten Sie noch nicht zu viel über das Ruhrgebiet verraten, damit dem weiteren Verlauf der Aufgabe nicht vorgegriffen wird. Das Ausschneiden und Strukturieren der Karten kann in kleineren Gruppen erfolgen. Nach einer von Ihnen vorgegebenen Zeit können die Zahlenreihen verglichen werden. Die richtige Reihenfolge sollten Sie an die Tafel schreiben, damit mögliche Fehler korrigiert werden können:

11 – 8 – 13 – 16 – 6 – 7 – 5 – 21 – 10 – 3 – 9 – 1 – 17 – 4 – 20 – 19 – 14 – 18 – 15 – 12 – 2

Im Anschluss kann der Text in der richtigen Reihenfolge noch einmal vorgelesen und inhaltlich nachvollzogen werden. Um einen Bezug zur Lebenswelt der Schüler/innen herzustellen, kann auch abgefragt werden, wer schon einmal im Ruhrgebiet war und welche Eindrücke dabei entstanden sind.  

Für Aufgabe 2 können die Gruppen aus Aufgabe 1) beibehalten werden. Wichtig ist hier, einen zeitlichen Rahmen vorzugeben, an dem sich die Schüler/innen orientieren können. Ansonsten kann die Aufgabe möglichst frei durchgeführt werden. Auch in der Art der Präsentation können die Schüler/innen selbst wählen zwischen bildlicher oder schriftlicher Darstellung. Zum Schluss sollte ein Gruppenmitglied ausgewählt werden, um das jeweilige Ergebnis zu präsentieren. Im anschließenden gemeinsamen Reflexionsprozess können auch die unterschiedlichen Dimensionen von nachhaltiger Stadtentwicklung abgefragt werden: ist das Konzept in ökologischer, ökonomischer, sozialer und kultureller Hinsicht zukunftsfähig?

Es ist Ihnen überlassen, ob Sie den Schülern/innen schon vor oder erst nach dem Film verraten, was tatsächlich mit der frei gewordenen Fläche passiert ist:

Auf dem ehemaligen Gelände von Phoenix-Ost entstand der Phoenixsee, eine Freizeit- und Erholungsstätte mit Hafen, Inseln und Wohnbebauung. Mehr als die Hälfte der Brachfläche von Phoenix-West (61 Hektar) wurde in eine Grünanlage umgewandelt, auf dem Rest ist ein Technologiepark entstanden, auf dem einige Bauwerke als Industriedenkmäler erhalten wurden.