Wilde Stadtbewohner

Auch wilde Tiere sind inzwischen zu „Stadtbewohnern/innen“ geworden. Das ist kein Zufall, denn die menschliche Nähe bietet Wildschwein, Waschbär und Co. einige Vorteile: In den Städten fnden sie leicht Nahrung, im Winter ist es etwas wärmer als in der freien Wildbahn, Dachböden, und Keller sind herrlich geschützte Quartiere. Nicht zuletzt ist die scheinbar gefährliche, verkehrsreiche Stadt für die Wildtiere auch noch sicherer, denn ohne eine Sondergenehmigung dürfen sie hier nicht gejagt werden.

Fuchs

Fuchs, Bildquelle: Shutterstock

Füchse halten sich nicht nur am Stadtrand auf, sondern wurden auch schon in Innenstädten gesichtet. 3000 – 4000 Füchse sollen alleine im Münchener Stadtgebiet leben. Zum Vergleich: Vom angeblichen Lieblingstier des Münchners – dem Dackel – leben nur ca. 700 in der Stadt. Als Allesfresser ernähren sich die Füchse in der Stadt vor allem von menschlichen Abfällen.  

Waschbär

Waschbär, Bildquelle: Shutterstock

In Kassel leben die meisten Waschbären Europas. Als Allesfresser fällt dem Waschbären die Nahrungssuche in der Stadt besonders leicht. Das gesellige Tier lebt in Baumhöhlen und auf Dachböden, in denen er regelrecht wütet – ganz zum Ärger der Hausbesitzer/innen. Seinen Namen verdankt der Waschbär seinem besonderen Tastsinn in den Vorderpfoten: Befühlt er Gegenstände im Wasser, so sieht es aus, als ob er diese waschen würde.  

Fledermaus

Fledermaus, Bildquelle: Shutterstock

Fledermäuse leben schon lange in der Nähe menschlicher Besiedlungen. Großräumige Dachstühle wie die von Kirchen oder Schlössern, Wandverschalungen oder Hohlräume zwischen Dachziegeln sind als Quartier bei ihnen beliebt. Den Winter verbringen sie in frostsicheren Höhlen, Kellern oder Stollen. Nachts gehen sie auf die Jagd nach Insekten, die sie im Licht der Straßenlaternen reichlich vorfinden.  

Igel

Igel, Bildquelle: Shutterstock

Igel bevorzugen die Nähe zum Menschen. In der Agrarlandschaft gibt es zu wenige ungenutzte Flächen, auf denen sie ein ungestörtes Winterquartier finden könnten. Sie verfügen über einen feinen Geruchssinn, mit dem sie Insekten und Schnecken aufspüren. In Gärten und Parks suchen sich die Igel im November Laub- oder Reisighaufen, in denen sie viele Wochen zusammengerollt verharren.  

Steinmarder

Steinmader, Bildquelle: Shutterstock

Noch ein Wildtier liebt Dachböden als Zufluchtsort: Der nachtaktive Steinmarder kann für Hausbewohner/ innen die Nacht zum Tag machen. Früher waren sie als Hühnerdiebe auf Bauernhöfen berüchtigt, heute sind sie den Menschen bis in die Städte gefolgt. Zum Ärger von Autobesitzern/innen dringen Steinmarder häufig in den Motorraum parkender Wagen ein und knabbern dort Kabel an.  

Wildschwein

Wildschwein, Bildquelle: Shutterstock

Ganze 5.000 Wildschweine sollen in Berlin leben. In den Gärten, Grünanlagen und Parks der Städte finden sie genug zu fressen. Auf der Suche nach Eicheln und Wurzeln pflügen sie mit ihrem Rüssel den Boden um und richten dabei manchmal große Schäden in Gärten und Parkanlagen an. Aber auch Abfälle verschmähen sie nicht.