The Human Scale, copyright NFP maketing & distribution GMBH
  • Regie

    Andreas Dalsgaard

  • Buch

    Andreas Dalsgaard

  • Darsteller/innen

    u. a. Jan Gehl, Iqbal Habib, Akm Abul Kalam, Jiangyan Wang, Bob Parker, Ruhan Shama, He Dongquan, David Sim, Lars Gemzøe, Janette Sadik-Khan, Jeff Risom

  • Land / Jahr

    Dänemark, Bangladesch, China, Neuseeland, USA 2012

  • Länge

    80

  • FSK

    ohne Altersbeschränkung

  • Kinostart

    31. Oktober 2013

  • Verleih

    NFP marketing & distribution GmbH

 
 
Inhalt des Films

THE HUMAN SCALE erzählt von einem Umdenken in der Städteplanung, das durch die revolutionären Ideen des dänischen Architekten Jan Gehl inspiriert ist und weltweit Beachtung findet. Diese Städteplanung erklärt die Bedürfnisse der Menschen nach mehr Fuß- und Radwegen und nach mehr Orten, die zum Verweilen und zur Begegnung einladen, zum wichtigsten Maßstab. Beispielhaft verfolgt der Film die Stadtentwicklung in verschiedenen Metropolen. Kopenhagen zeigt er in seiner Vorbildfunktion, was menschenfreundlichen Städtebau angeht. Der Film zeigt auch, wie in New York und Melbourne ein Umdenken stattgefunden hat und er demonstriert, wie die Bewohner/innen des neuseeländischen Christchurchs nach dem verheerenden Erdbeben beim Wiederaufbau direkt einbezogen werden. Schließlich thematisiert THE HUMAN SCALE auch die Versuche, in Millionenstädten wie Chongqing in China und Dhaka in Bangladesh nachhaltige Strukturen zugunsten von Fußgänger/innen und Fahrradfahrer/innen zu etablieren – trotz massiven Widerstands seitens wirtschaftlicher Kräfte, die einen Wachstum nach altem westlichem Vorbild anstreben.

Filmische Umsetzung und Ästhetik

Strukturiert in fünf Kapiteln, die für die wichtigsten Thesen der Stadtplan-Philosophie von Jan Gehl stehen, und anhand von Interviews mit ihm und seinen Kollegen/innen präsentiert der Film das Wirken der Architekten/innen in verschiedenen Großstädten. So unterschiedlich diese auch sind, der Film geht von einer simplen Gemeinsamkeit aus: In ihnen leben Menschen mit sozialen Bedürfnissen und Emotionen. Diesen Aspekt betont THE HUMAN SCALE auf verschiedenen Ebenen der Filmsprache. Der häufige Einsatz von Zeitlupe etwa bildet ein Gegentempo zur Hektik des Verkehrs im Stadtalltag. Dieses Mittel zwingt zum Innehalten, zum genauen Hinsehen – ähnlich wie es eine wichtige Methode der Gehl-Architekten/innen darstellt, das menschliche Verhalten im öffentlichen Raum systematisch zu beobachten. Die musikalische Untermalung erfüllt eine vergleichbare Funktion: Sanfte Klavierklänge scheinen für das Konzept der Einfühlung, für das Interesse an dem Menschlichen zu stehen, das von den Architekten/innen und Stadtplanern/innen ins Zentrum gerückt wird und das der von ihnen kritisierten kalten Großstadt-Anonymität entgegenwirken soll.    

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

Jan Gehl tritt dafür ein, den Menschen mehr Raum in der städtischen Öffentlichkeit einzuräumen. Damit hat er die Stadtplanung revolutioniert. Auf welche Weise seine Visionen bis heute Modelle von Zukunftsstädten prägen, ließe sich im Unterricht ebenso thematisieren, wie die Fragen nach dem, was urbanes Leben im besten Fall ausmacht: Was genau bedeutet es, wenn eine Stadt lebendig und lebenswert ist? Welche Rolle spielen Mitgestaltung und gemeinschaftliches Zusammenleben? Wie lässt sich in diesem Zusammenhang soziale Gerechtigkeit erreichen? Ein weiterer Anknüpfungspunkt für den Unterricht bietet der Blick auf Metropolen, die sich noch inmitten von Modernisierungsprozessen befinden - etwa chinesische Großstädte. Interessant ist hier zum einen zu fragen, an welche Grenzen die Initiatoren/innen lebenswerter Städtebaus stoßen. Zum anderen scheint es lohnenswert, auch über die immer zentraler werdende, enge Verbindung von ökologischem Denken und hoher Lebensqualität in Städten nachzudenken.