Hinweise für Lehrer/innen

Zu Arbeitsblatt 2: (Filmnachbereitung)

Zur Konzeption der Aufgabe:

Aufgabe 3 öffnet den Horizont für unterschiedliche Möglichkeiten von zukünftiger Stadtentwicklung und verweist damit auf die Potenziale gegenwärtiger Stadtgestaltung. Die Schüler/innen können hier ein Gefühl dafür entwickeln, wie sich unterschiedliche Schwerpunktsetzungen der Gegenwart in der Zukunft auswirken und diese beeinfussen können: Wessen Bedürfnisse sollten in der Stadtplanung demnach im Mittelpunkt stehen? Gleichzeitig wird mit der Aufgabe, ein Filmset zu entwerfen, die Herausforderung erfahrbar, Zukunft konkret in den Blick zu nehmen, mögliche Entwicklungen zu konkretisieren und aktuelle Trends kreativ weiterzudenken. In der Refexionsphase wird dann der Blick auf die Rolle von Technik gelenkt. Ungeachtet der Bewunderung, die Technik in der Gegenwart erfährt: Welchen Platz wollen wir ihr in den Städten der Zukunft einräumen? Und was bedeutet das für die Stadtplanung der Gegenwart?

Methodisch didaktische Anmerkungen:

Aufgabe 3 kann von den Gruppen weitestgehend selbständig bearbeitet werden. Sie sollten lediglich die Gruppenstärke bestimmen und einen Zeitrahmen für die Plakatgestaltung vorgeben. Planen Sie dabei bitte genügend Zeit für die abschließende Präsentation und Diskussion der Fragen (3.a-d) ein. Damit sichergestellt ist, dass alle Zukunftsszenarien bearbeitet werden, können die Szenarien 1-5 ausgeschnitten und an unterschiedliche Gruppen verteilen werden (je nach Klassenstärke jeweils zweimal).

Zu Arbeitsblatt 3: (Filmnachbereitung)

Zur Konzeption der Aufgabe:

Ziel der Aufgabe 4 ist es, den Blick der Schüler/innen auf die geschickte und außergewöhnliche Inszenierung des Futuristischen im Zusammenhang mit der Darstellung der Zukunftsstadt zu lenken. Insbesondere werden sie dazu angeregt, sich mit dem Zusammenleben in einer solchen Stadt auseinanderzusetzen und eingehend zu analysieren, welche Bilder der Film für seine Zukunftsprognosen findet. Zugleich werden die Schüler/innen durch die Aufgabenstellung aufgefordert, sich die eigene Rezeption des Films bewusst zu machen, indem sie beobachten und beschreiben, wie diese Darstellungsweisen auf sie wirken. Eine Besonderheit von HER besteht darin, dass er in der Inszenierung der Stadt und des Alltags der Bewohner/innen direkt an unsere aktuelle Lebenswelt anknüpft: Die futuristischen Details, die vor allem in der Durchdringung des alltäglichen Lebens mit virtuellen Realitäten bestehen, wirken als logische Weiterent-wicklung unserer gegenwärtigen Welt. So inszeniert der Film die Zukunftsstadt Los Angeles auf vertraute, aber doch spezifsche Weise.

Zunächst fallen vor allem ein anderes Design der Dinge und neue Funktionen von Alltagsgegenständen auf, so etwa fehlende Tastaturen oder vollautomatische Beleuchtungssysteme. Besonders ist auch, dass es keinen Autoverkehr mehr gibt. Weiter auffällig im Stadtbild ist, dass Ansichten von Häusermeeren und gigantischen Glas- und Betonfassaden der Wolkenkratzer dominieren, was Anonymität und Undurch-dringlichkeit suggeriert. Zahlreiche Aufnahmen aus der Totalen oder aus der Vogelperspektive scheinen eher kühle Distanz als ein „Mittendrin“ der Menschen beziehungsweise ein lebendiges Stadtleben zu demonstrieren. Auch Theodore befndet sich meist hinter oder vor einer Glaswand und blickt auf die Stadt als abstraktes Häuser- oder Lichtermeer. Zur Betonung seiner Einsamkeit trägt auch die Inszenierung seiner Wohnung hoch über der Stadt bei. Ihre Darstellung in warmen, erdigen Farben lässt sie wie eine gemütliche Höhle wirken, in der er sich von der Außenwelt abschottet. Auch scheinen die Stadtbilder den Charakter der Funktionalität der Stadt als Arbeitswelt zu unterstreichen. Die vielen Szenen in U-Bahnen können ebenfalls in diesem Sinn interpretiert werden. Ganz ausgeklammert ist das Freizeitleben der Stadtbewohner/innen dennoch nicht. Den Häuserfronten und kühlen U-Bahnhallen stehen Szenen am Strand oder auf einem Rummelplatz gegenüber. Menschenansammlungen im öffentlichen Raum machen in HER jedoch immer auch die Isolierung der Einzelnen deutlich: Es gibt viele Szenen, die die Städter/innen in ihre eigene digitale Vernetzung vertieft zeigen. Direkte Begegnungen sind offenbar meist dem Zufall geschuldet. Das machen etwa die häufgen Szenen in Fahrstühlen deutlich, in denen Theodore zwar unverbindlich, aber unmittelbar in die Kommunikation mit anderen tritt.

 

Methodisch didaktische Anmerkungen:

Die Zusammenarbeit innerhalb der Kleingruppe erscheint als optimale Form zum gemeinsamen Nachdenken über Inszenierungsweisen des Films. Sie dient den Schüler/innen dazu, sich auf ihre eigenen Seherfahrungen und Erinnerungen an Filmszenen zu konzentrieren und zugleich auf einen Austausch mit anderen einzulassen. Die Analyse eines Films proftiert vom lebhaften Diskurs, indem sie sich aus vielfältigen Interpretationen zusammensetzt. Ein Gewinn besteht somit auch in der Erkenntnis, wie unterschiedlich ein Film rezipiert und erinnert werden kann. Die abschließende Präsentation in der Klassengemeinschaft rundet den gemeinsamen Erkenntnisgewinn ab und fördert noch einmal die Fähigkeit, eigene Sichtweisen zu entwickeln und zu vertreten.