Hinweise für Lehrer/innen

Zu Arbeitsblatt 1: (Filmvorbereitung)

Zur Konzeption des Arbeitsblatts:
Arbeitsblatt 1 dient der grundlegenden Annäherung an das Thema „Smart City“. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem „Rohstoff“ der meisten Smart-City-Ansätze: Daten. Aufgabe 1 knüpft in zweifacher Weise an die Lebenswelt der Schüler/innen an: Zum einen über ein Computerspiel, das einigen Schüler/innen bekannt sein dürfte, zum anderen über die Möglichkeit, auf dem Internetportal wearedata.watchdogs.com real existierende Daten in Echtzeit verfolgen zu können. Hier soll zunächst ein Eindruck dazu gewonnen werden, was gemeint ist, wenn von „Big Data“ und Datenschutz die Rede ist. Die Zeitungsartikel gewähren einen zusätzlichen Einblick in Teilbereiche von Smart City-Konzepten und verweisen auf mögliche Probleme, die mit diesen Ansätzen einhergehen können. Durch das Präsentieren der Inhalte innerhalb der Gruppe kann das Gelesene gefestigt werden, die anschließende Diskussion zu Vor- und Nachteilen von offenen Daten dient der persönlichen Meinungsbildung und somit der Fähigkeit, refektiert Position zu beziehen und für diese einzutreten.

Für Aufgabe 2 wurde bewusst eine extreme Version einer möglichen Smart City-Entwicklung gewählt, um dafür zu sensibilisieren, dass „smart“ nicht immer die intelligenteste Lösung darstellen muss und mögliche zukünftige Entwicklungen schon heute mitgedacht werden sollten. Auch diese Aufgabe zielt in erster Linie darauf ab, meinungsbildende Prozesse zu initiieren und die persönliche Refexionskompetenz zu stärken.


Methodisch didaktische Anmerkungen:
Der einleitende Text von Arbeitsblatt 1 kann zunächst gemeinsam im Plenum gelesen werden. Zu Aufgabe 1 kann ebenfalls gemeinsam gesammelt werden, an welchen Stellen Daten bereits heute erhoben werden. Hierbei geht es nicht um Vollständigkeit, sondern vielmehr um einen Eindruck über die Bandbreite bestehender Datensätze – sowohl offener als auch geschützter. Sollten die Schüler/innen hierzu keine Ideen entwickeln, können Sie mit Stichworten weiterhelfen:

  • Wo fallen zum Beispiel im Verkehr Daten an? (z.B. Ampelschaltungen, Staumeldungen, Fahrpläne und Verspätungen öffentlicher Verkehrsmittel, Carsharing-Nutzerstatistiken)
  • Bei welchen öffentlichen Einrichtungen werden Daten gespeichert? (z.B. Einwohnermeldeamt, Gewerbeamt, ärztliche Einrichtungen, Schulen, Kindergärten, Supermärkte, Energieanbieter, Wasserwerke, Internetanbieter)
  • Persönliche Daten (über Sensoren im Smartphone, Bluetooth, Suchmaschinen, Emails, Wasserverbrauch, Stromverbrauch, Onlinekäufe)
  • An unterschiedlichen Stellen erhobene Umweltdaten (z.B. Wasserqualität, Satellitenbilder, Luftqualität, Windstärke und -richtung, Luftfeuchtigkeit)

Bei ausreichendem Zeitbudget und Internetanschluss können sich die Schüler/innen auch einen eigenen Eindruck über die Webseite wearedata.watchdogs.com verschaffen.
Um Aufgabe 1 selbstständig bearbeiten zu können, benötigen die Schüler/innen Ausdrucke der genannten Artikel. Diese fnden Sie hier:

1.  Smart City: New Yorker sollen sich gegenseitig überwachen, von Johannes Wendt in ZEIT ONLINE, 21.7.2014:  www.zeit.de/digital/internet (Über den kleinen Pfeil im Kasten unterhalb der Headline kann der Text ausgedruckt werden)

2.  Smartprivacy für smarte Stromnetze, von Werner Pluta auf GOLEM.DE vom 19.11.2009: www.golem.de (Druckmöglichkeit in der rechten Spalte neben „Tools“) Auch hier ist der Abschluss von Aufgabe 1 nach Zeitbudget zu entscheiden: Die Positionen der Schüler/innen (oder der Gruppen) können per Handzeichen abgefragt oder gemeinsam diskutiert werden, zum Beispiel im Rahmen einer „Fishbowl“ (methodische Anregungen dazu fnden Sie unter anderem in der Methodenkiste der Bundeszentrale für politische Bildung: www.bpb.de

Beispielhaft für eine Möglichkeit, sich persönlich für mehr Datenschutz in der eigenen Stadt einzusetzen, kann den Schüler/innen eine E-Mail an Hamburgs Datenschutzbeauftragen von der Webseite annaelbe.net vorgestellt werden: www.annaelbe.net

Für Aufgabe 2 können die bestehenden Gruppen beibehalten werden. Die Aufgabe ist methodisch bewusst offen gehalten, damit die Schüler/innen möglichst aus eigenem Antrieb über die beschriebene Szenerie diskutieren können. Nach einem von Ihnen vorgegeben Zeitraum können hier die Meinungsbilder der Gruppen abgefragt und bei Bedarf im Plenum diskutiert werden.